Recht ist nicht gleich Recht

Brigitte Udke weiß, dass Recht nicht gleich Recht ist. Über 30 Jahre hat sie sich mit dieser Thematik auseinandergesetzt. Und sie hat viele Erfahrungen sammeln können, aber auch Lehrgeld zahlen müssen.

In Berlin geboren, zur Schule gegangen, nach dem Abitur an der Berliner Humboldt-Universität Rechtswissenschaft studiert und ein Leben lang in Berlin gearbeitet. Journalismus hat sie beeindruckt. Diesen „Traum“ konnte sie ab 1968 im damaligen Verlag „Die Wirtschaft“ verwirklichen. Ihr wurde die Chefredaktion der Zeitschrift „Arbeit und Arbeitsrecht“ übertragen. Jene Publikation, die bis 1989 in jeder Personalstelle der Firmen, bei den Gewerkschaftsleuten und gesellschaftlichen Gerichten nicht fehlen durfte. Nach der Wende kam für diese Fachzeitschrift nicht das Aus. Der Inhalt änderte sich in Vielem. Brigitte Udke suchte einen neuen Verlagspartner, den sie auch in München fand. Fortan mussten sie selbst und ihre Redakteure das in der Bundesrepublik geltende Recht und die darauf basierende Rechtsprechung für die Leser aufarbeiten. Dabei half ihr, dass sie noch während der Studienzeit das Bürgerliche Gesetzbuch gelehrt bekommen hatte. Eine solide Grundlage, um ihre Arbeit fortführen zu können. 1991 wird ihr auch nach einigen Auseinandersetzungen mit den Behörden die Rechtsanwaltszulassung erteilt.

Die verheiratete Mutter zweier Söhne steckte bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Verlag im Jahre 2000 über beide Ohren in Arbeit. Ein Zustand, den sie nie als Belastung empfand. Beruf und Familie wurden auch dank Unterstützung ihres Mannes Dr. Gerwin Udke stets unter einen Hut gebracht. Die beiden Juristen haben sich in ihrer beruflichen Arbeit immer gut ergänzt.

Heute verbringt die Familie ihre Freizeit im heimischen Garten. Brigitte Udke liebt die Natur. Hier schöpft sie neue Kraft für ihre Aufgaben, u.a. die Betreuung der Enkel. Konzerte und Ausstellungsbesuche werden nicht vernachlässigt, denn Kultur gehört unbedingt zur Lebensqualität dazu. ... Das Schreiben hat sie nach wie vor im Blut. In ihrem im Jahre 2005 veröffentlichten Buch “Bruchstücke ­ Arbeit und Recht im Spiegel einer Zeitschrift“ blickt sie auf eine 30-jährige Tätigkeit für „Arbeit und Arbeitsrecht“ zurück. Es ist eine persönliche Biografie mit einem Stück Sozialgeschichte ­ einer Frau, die Frieden, eine gesunde Familie und ein inhaltsreiches Leben als Glück bezeichnet.

Aus „Bürgerportraits ­ Ausgabe Berlin“, Lipsia-Präsenz-Verlag Delitzsch, 2007

ISBN 978-3-938128-32-9